In der Sauna soll eine ruhige Atmosphäre herrschen, die jedem seine persönliche Entspannung ermöglicht. Heißt es jedoch „Aufguss“, ändert sich das schlagartig. Aus dem sonst so ruhigen Ort wird oft auf einmal ein Jahrmarkt. In freudiger Erwartung kommt auf einmal Leben in die Gäste und der Saunameister sieht seine Chance, seinen Gästen etwas Programm und Unterhaltung zukommen zu lassen. Dabei ist die Bandbreite, in der dies gemacht wird, enorm.
Das geht von dem klassischen zwei-drei Minutenaufguss, der am Ende des normalen Schwitzgangs liegt, bis hin zu 15 Minuten oder längeren Events. Wie soll man sich dabei als Anfänger verhalten? Es bleibt einem wohl nichts anders übrig, als erst mal zu beobachten, in welcher Form die Aufgüsse in der jeweiligen Anlage durchgeführt werden. Auch ein Gespräch mit dem jeweiligen Saunameister, der den Aufguss macht, wäre gut, wobei man sich als Anfänger zu erkennen gibt.
Da der Aufguss einen zusätzlichen Hitzereiz bedeutet, mit dem der Körper umgehen muss, empfiehlt es sich, schon saunagewohnt zu sein. Die sollte so nach ca. 10 regelmäßigen (also im wöchentlichen Abstand durchgeführten) Saunabesuchen (a drei Gängen) der Fall sein. Dann sollte der Körper verstanden haben, worum es geht und man hat sich selber besser kennen gelernt.
Genau so wie der „normale“ Saunagang, ist auch der Aufguss kein Leistungssport, bei dem es was zu beweisen gilt. Selbst wenn es als äußerst unschicklich gilt, die Saunakabine während des Aufguss zu verlassen und meist mit unschönen Bemerkungen durch die anderen Saunagäste begleitetet wird: immer lieber die Sauna auf eigenen Beinen verlassen als es auf einen Zwischenfall ankommen zu lassen! Es ist ihr Körper, nicht der der anderen.